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Das Weib in der Wüste

(Offenbarung des Joh.)


Das Weib verkörpert die Kirche, die, wie wir wissen, auf den sieben Hügeln sitzt, in der heiligen Stadt. Die wahre Lehre Jesu wird verwässert, denn sie buhlt mit den Gottlosen, mit der politischen Macht und dem Kapitalismus.


Sie sitzt nach Johannes während ihrer schwierigen Zeit in der Wüste, in der Abgeschiedenheit. Der Visionär sieht sie auf dem lästernden Tier sitzen, sie will das Tier beherrschen und dirigieren und sitzt sinnbildlich auf ihm. Beide aber, das Weib und das Tier haben gemeinsame Interessen, den Mammon, das Beherrschen der Menschen und die politische Macht. Wüste ist Einöde, sie agiert dann im Untergrund, aber auch in der geistigen Leere.


Die Kirche hat fast alles von ihrer Lebendigkeit verloren, sie hat sich selbst entleert, ohne Hoffnung und Ideale, weil sie an ihren Dogmen, ihrer Macht und ihrer Verehrung festhalten will. Wenn jemand für die Göttlichkeit wirkt, was berechtigt ihn dann zu behaupten, dass er selbst heilig ist? Die Kirche sitzt in der „Wüste der Leere“, selbst dann, wenn sie versucht es abzustreiten. Denn wo sind die Wirkungen des Heiligen Geistes, wo sind die Wunder der körperlichen Gesundung, wo sind die Freuden aus und in der Nächstenliebe; wie wird die innerliche Kirche aufgeweckt, genährt und ermutigt? Wo wird die Kraft vermittelt, dass man Berge versetzen kann, Problemberge, Kummerberge, Berge der Hoffnungslosigkeit?


„Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott.“ (Markus 10:18, Lukas 18:19)


„Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hinlege.“ (Matthäus 8:20, Lukas 9:58)


„Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Siehe, die da weiche Kleider tragen, sind in der Könige Häusern.“ (Matthäus 11:8, Lukas 7:25)


„Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat.“ (Johannes 7:16)


„Und wer da will der Vornehmste sein, der sei euer Knecht, gleichwie des Menschen Sohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.“ (Matthäus 20:27-28, Markus 10:45)


„Aber ihr sollt euch nicht Rabbi (hebr. mein Lehrer, Rabbuni: Meister) nennen lassen; denn einer ist euer Meister, Christus; ihr aber seid alle Brüder.“ (Matthäus 23:8)


„Sie sitzen gern obenan über Tisch und in den Schulen und haben’s gern, dass sie gegrüßt werden auf dem Markt und von den Menschen Rabbi genannt werden.“ (Matthäus 23:6-7)


„Weh auch euch Schriftgelehrten! denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten, und ihr rührt sie nicht mit einem Finger an.“ (Lukas 11:46)


„Und sollt niemand Vater heißen auf Erden, denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.“ (Matthäus 23:9)


Warum ist niemand in der Lage dann zu sagen: „Diese Faszination geht von Christus aus.“


Das Weib ist nach Johannes mit Purpur und Scharlach bekleidet und mit Gold, edlen Steinen und Perlen überzogen und hat einen goldenen Becher in der Hand, voll Gräuel und Unflat von ihrer Hurerei. (Offenbarung 17:4)


Er sagt, dass das Tier scharlachfarben und das Weib mit Scharlach bekleidet ist. Somit sind sich dann doch das Weib und das Tier sehr ähnlich, denn das Weib und das Tier sind beide infiziert von der Macht und dem Materialismus. (Offenbarung 17:3-4)


Das Tier verkörpert dieses Wesen und das Weib bekleidet sich mit dessen Art. Wenn man im Wörterbuch Duden den Begriff Scharlach sucht, findet man als Erklärung eine brennend rote Farbe oder eine Infektionskrankheit. Rot ist die Farbe der Sünde, leuchtend rot ist das krasse Gegenteil einer bedeckten Farbe, die Sünde ist offenkundig. Johannes beschreibt eine „Hurenkirche“, die mit den Großen dieser Erde buhlt und mitmischt in den florierenden Geldgeschäften:


„Und das Weib, das du gesehen hast, ist die große Stadt, die das Reich hat über die Könige auf Erden.“ (Offenbarung 17:18)


Über den Mächtigen will im Rang nur einer noch höher stehen: Der „Stellvertreter der Göttlichkeit“, der Vater, der sich heilig und unfehlbar nennt, und seine moralische und religiöse Autorität erstreckt sich über die Länder der Erde. Dieses Buhlen ist Hurerei, sagt zu Recht Johannes.


Lukas 4:8, Matthäus 4:10: „… Du sollst Gott, deinen Herrn, anbeten und ihm allein dienen.“


„Der Knecht ist nicht größer denn sein Herr, noch der Apostel größer denn der ihn gesandt hat.“ (Johannes 13:16)


„… beten an den Ecken auf den Gassen, auf das sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.“ (Matthäus 6:5-8)


„… sie fressen der Witwen Häuser und wenden lange Gebete vor. Die werden desto schwerere Verdammnis empfangen.“ (Lukas 20:47)


Johannes beschreibt in seiner Offenbarung die Strafe für das babylonische Weib, eine materialistisch ausgerichtete Institution, und auch die Freude der Geheiligten in Christo… Johannes beschreibt eine Gerichtsverhandlung, verhandelt werden die Untaten der Großen und deren Lakaien. Eine Anklageschrift des „Staatsanwaltes“, der bevollmächtigte Engel Gottes.


Es ist eine straffe Zusammenfassung der Dinge, die in den vorangegangenen Texten angedeutet worden sind. Die verhassten Vögel sind politisch- materialistisch und kapitalistisch ausgerichtete Mächtige, die den guten Samen, ausgestreut vom Geiste Gottes, schnell aufpicken, damit ein neues Denken keine Frucht bringen soll.


Johannes sagt, dass solche die an Babylon kleben, von ihrer großen Wollust reich geworden sind. Es klingt fast wie die genannte Erklärung eines Bevollmächtigen der Institution: „Diese Kirche lässt sich nicht mit Ave-Marias in Gang halten.“

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Den vollständigen Artikel finden Sie im Buch ab
Seite 213, Kapitel 20 - Das Weib in der Wüste

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DIE LIEBE SUCHT DICH

von Gerhard Schirra

PDF-Datei, 1,7 MB

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