Lass Jesus in dein Herz. Du bist ein Gewinn. Lass dein Herz von deiner Seele leiten, denn an der Liebe wird man uns erkennen.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse in Palästina
Landwirtschaft, Handwerk und Handel sind die Erscheinungsformen der palästinischen Wirtschaft zu der Zeit Jesus. Die Landwirtschaft wird fast überall, wo der Boden hierzu ausreichend beschaffen ist, betrieben. Getreide gedeiht vor allem in den großen tiefliegenden Gebieten. Vieh und Weidewirtschaft, Ölbäume, Feigen und der Weinanbau sind in Judäa anzutreffen. Der Jerusalemer Tempel, die wirtschaftliche Metropole der Juden, hat einen hohen Bedarf an Großvieh, Widder, Kälber, Lämmer und Ziegen, die aus dem Ost-Jordanland herbeigeschafft werden. Am Galiläischen See wird die Fischwirtschaft betrieben und überall blüht das Handwerk.
Der Tempelkult ist Mittelpunkt für Handel und Verkehr. Eine Tempelsteuer – Doppeldrachme – muss jeder Jude, egal wo sein Domizil ist, einmal im Jahr ableisten. Bei einem Passafest werden in Jerusalem 126.000 Festgäste erwartet. Im Verdacht des Betruges stehen dann besonders die Zollpächter und deren Unterpächter, die mehr an Zoll fordern, um einen entsprechenden Gewinn über dem Pachtpreis zu erzielen.
Verdiente Mitarbeiter der Könige sind in Galiläa mit Besitz beschenkt worden. Die Grundbesitzer wohnen oft außerhalb des Landes und haben ihren Besitz Beauftragten, auch Verwalter genannt, anvertraut. Veruntreuungen in die eigene Tasche sind bekannte Tatsachen. Gerade Landarbeiter, Sklaven und Tagelöhner werden von diesen Verwaltern oft ausgenutzt.
Drei soziale Schichten sind in der Zeit des Wirkens von Jesus herausgebildet.
Die vornehme Oberschicht ist dem Priesteradel und den Angehörigen der hohen priesterlichen Familie vorenthalten. Dort herrscht übergroßer Luxus. Zu der Oberschicht darf man auch die Großhändler, die Großgrundbesitzer und die Steuerpächter zählen. Denen allen voran schwelgte der königliche Hof in Luxus und Prunk.
Die Mittelschicht sind Leute mit einem auskömmlichen Leben, ihnen gehören die Kleinhändler, die Handwerker und die Wirte von Herbergen an. Auch eine große Anzahl der Priester, wenn sie ein Handwerk oder ein Gewerbe ausüben, gehören dem Mittelstand an.
Groß ist die Zahl der Armen. Zu ihnen zählen die Tagelöhner; ihr üblicher Lohn von einem Silberdenar deckt etwa täglich den notwendigen Lebensbedarf einer kleinen Familie. Findet der Tagelöhner mehrere Tage keine Arbeit, zieht bei ihm bittere Not ein. Viele Schriftgelehrte sind auch als arm zu bezeichnen, wenn ein zusätzliches Einkommen als Handwerker oder Gewerbetreibender nicht vorhanden ist. Da der Unterricht in der Thora kostenlos ist, sind diese Lehrer auf Unterstützung angewiesen. Sie werden in den Häusern zu Malzeiten eingeladen, ihre Armut führt sie dann aber in eine gewisse Geldgier. Die Gastlichkeit von Witwen, denen man vorgaukelt deren Rechte vertreten zu wollen, wird ausgenutzt. (Markus 12:40, Lukas 20:47)