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Die guten Werke und der Glaube

Die schlimmsten Fehlinterpretationen und auch Fälschungen sind in den paulinischen Schriften, in denen gute Werke, die guten Taten nichts gelten, sondern der Glaube allein selig machen soll.


Der Apostel Johannes hat in seinem Brief bekundet:

„Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?“ (1. Johannes 3:17)


Erinnern wir uns an den römischen Hauptmann Kornelius, zu dem der Engel sagte, dass vor Gott sein Gebet erhört und seinen Almosen gedacht worden sind. Nach den Erzählungen in der Apostelgeschichte (4. Kapitel) haben Christen ihren Besitz aufgeteilt, damit niemand hungern musste.


Der Apostel Paulus schreibt von der überschwänglichen Freude der Gläubigen, da sie durch viel Trübsal bewährt wurden; und wiewohl sie sehr arm waren, hätten sie doch reichlich gegeben in aller Einfalt.


Weiter spricht Paulus vom Geben:

„So diene euer Überfluss ihrem Mangel diese teure Zeit lang, auf dass auch ihr Überfluss hier auch diene eurem Mangel und einen Ausgleich geschehe.“ (2. Korinther, Kapitel 8)
In 9:8-9 des gleichen Briefes redet Paulus weiter: „Gott aber kann machen, dass allerlei Gnade unter euch reichlich sei, dass ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken; wie geschrieben steht: „Er hat ausgestreut und gegeben den Armen; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.“

Man könnte bei Paulus noch weitere Stellen anführen, die von den guten Werken, dem Geben der Wohltäter zeugen. Das Geben bewirkt aus der paulinischen Sicht Gerechtigkeit für die Ewigkeit.


Der Apostel soll dann aber nach dem Römerbrief 4:5 gesagt haben:

„Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.“ Im 3. Kapitel steht dann noch, dass wir allzumal Sünder sind und ohne Verdienst aus der Gnade Jesu gerecht werden.


Wusste Paulus heute nicht mehr was er gestern geschrieben hat, oder war der Heilige Geist in ihm ein wandelbarer Geist? Dies ist bei seinem Wandel, Eifer, seiner Liebe und seinem Intellekt im Einsatz für die Sache Christi nicht vorstellbar!


Das Streichen von zwei Wörtern des Textes: „(mit Werken) des Gesetzes…“ hat der Fälscher klug initiiert, denn im 3. Römer-Kapitel hat Paulus tatsächlich, und das ist keine Fälschung, geschrieben:

„So halten wir nun dafür, dass der Mund gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“ (Römerbrief 3:28)


Hätte der Fälscher in den Übersetzungen die folgenden Texte nicht übersehen, dann wäre die Beweislage schon etwas schwieriger. Den Hinweis auf die Werke des Gesetzes hat Paulus tatsächlich gegeben, denn hier geht es um die Werke jüdischer Gesetze, die jahrelangen Streit zwischen Paulus und Petrus auslösten. Das Gesetz, dem sich die römischen Christen nicht beugen wollten, denn sie sahen keinen Grund sich beschneiden zu lassen, beschneiden, als äußerliche Bestätigung der Zugehörigkeit zum jüdischen Christentum.


Es wird Zeit, dass der theologische Streit von den Werken „zu den Akten“ gelegt wird. Man sollte dazu den Galaterbrief in der Gänze lesen und nicht den einen oder den anderen Vers zitieren und verzerren oder jetzt in der Neuzeit weiter manipulieren.


Im Römer 9, Vers 15-16 lesen wir:

„Denn er spricht zu Mose: „Welchem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig; und welches ich mich erbarme, des erbarme ich mich.“ So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.“


Dass es nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern nur an dem Erbarmen liegt, ist eine Aussage, deren Christus und seine Apostel-Weggefährten vehement widersprechen. Der Hinweis auf Mose war der Auftrag Gottes an ihn, sein Volk in das Land der Väter zu führen und die Bitte Mose, dass er, der Herr, mitziehen möge.


Weiter lesen wir im gleichen Paulus-Brief, Kapitel 9:6: „Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen.“


Wir müssen Gutes säen und dann kommt der Segen, das Erbarmen Gottes wird über uns ausgeschüttet.


Diese konträren Lehraussagen eines Mannes, der sich auf den Christus beruft, können nicht aus einer Feder stammen.


„Komm wie du bist zur Institution, wir geben dir Ablass von den Sünden und schenken dir Gottes Erbarmen. Ohne uns kannst du laufen wie du willst, denn nur hier an diesem Ort wird Gnade geschenkt.“        


Eine weitere Irritation findet man in den Versen des Paulus-Briefes an die Gemeinde zu Ephesus in Epheser 2:8-9: „Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben – und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es –, nicht aus den Werken, auf dass sich nicht jemand rühme.“


Dann heißt es aber im nachfolgenden Vers, dass wir geschaffen sind zu guten Werken, zu welchen Gott uns zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Aber auch hier wird weiter aufgeklärt, dass die Werke der man sich rühmt, die Werke der Beschneidung sind.


Paulus sagt dann im Vers 11: „Darum gedenket daran, dass ihr, die ihr weiland nach dem Fleisch Heiden gewesen seid und die Unbeschnittenen genannt wurdet von denen, die genannt sind die Beschneidung nach dem Fleisch, die mit der Hand geschieht.“


Nach dem Studium der angeführten Briefe dürfte doch unbestritten sein, dass der Paulus von dem überflüssigen Gesetz der Juden, von dem notwendigen Gesetz der guten Werke und auch vom Seligwerden im Glauben sprach. Somit kann Beweis angetreten werden, dass er, der Apostel Paulus, den Glauben an Christus über das Gesetz der Beschneidung gestellt hat, denn er sagt zur Beschneidung: „… die Beschneidung nach dem Fleisch, die mit der Hand geschieht.“

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Den vollständigen Artikel finden Sie im Buch ab
Seite 128, Kapitel 13 - Die guten Werke und der Glaube

Download komplettes Buch: 

DIE LIEBE SUCHT DICH

von Gerhard Schirra

PDF-Datei, 1,7 MB

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