Viele Menschen sind von der Wiedereinkörperung der Seele in ein weiteres Menschwerden überzeugt. Die Kirchen, mit Ausnahme einiger weniger kleiner Gemeinschaften, lehnen aber solchen Glauben strikt ab. Wer weiß schon, dass sich die Juden zurzeit Jesu mit der Reinkarnation auseinandersetzten, und wer weiß schon, dass dieser Glaube zur Zeit der ersten Christen kein „Absurdum“ war.
Die Hinweise in den neutestamentarischen Schriften scheinen vielfach ausradiert und/oder in die „Versenkung“ getaucht worden sein. Als die Kirche die Lehre der Wiederverkörperung aus der Bibel elimierte hat sie schlampig gearbeitet, Gott sei Dank. Einige wenige Hinweise haben die „Liquidatoren“ übersehen und diese Hinweise möchte ich Ihnen, liebe Leser, nahebringen.
Die Juden vor Christi und in seiner Erdenzeit waren dem Glauben der Seelenwanderung nicht abgeneigt. Man findet noch biblische Fundstellen, die „versehentlich nicht gestrichen oder manipuliert worden sind“.
90. Psalm 2-4 und 12-13: „Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit, der du die Menschen lässest sterben und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder! Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache…Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Herr, kehre doch wieder zu uns und sei deinen Knechten gnädig!“
Wir sollen ein göttliches, kluges Leben führen, das uns nützlich ist für die weitere notwendige Entwicklung. Dann sagt David aber auch, dass wir wieder auf die Erde kommen, und bittet darum den Allerbarmer, dann wieder zu uns zu kommen und Gnade walten zu lassen.
Jeremia 1:4-5: „Und des Herrn Wort geschah zu mir und sprach: Ich kannte dich, ehe denn ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe denn du von der Mutter geboren wurdest, und stellte dich zum Propheten unter die Völker.“
Hier ist belegt, dass die Seele des Propheten schon vor seiner irdischen Geburt existierte.
Die Gegner der Wiedereinkörperung haben sich kläglich auf den Hebräerbrief berufen, Hebräer 9:27: „Und wie dem Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht…“ Man kann das „Einmal“ aber auch mit bald, eines Tages, irgendwann und früher oder später übersetzen. Darum wurde in manchen Bibeln dieses Wort „fett angestrichen“. Man argumentierte mit dem Christus, der „einmal nur“ geopfert wurde, um wegzunehmen vieler Sünden. Im 20. Jahrhundert war es dann soweit. Die neuen Übersetzungen, zum Beispiel „Die gute Nachricht: Die Bibel in heutigem Deutsch“, „Die Bibel, Einheitsübersetzung Altes und Neues Testament, 1971“, haben dann wie folgt übersetzt: „So wie jeder Mensch ein einziges Mal stirbt…“
Die Vulgata, die Elberfelder Bibel und die Luther-Bibel fälschten nicht. Die „Neue Genfer Übersetzung“: Bible Server wollte noch mehr Aussagekraft dem „dummen Leser“ vermitteln und sie setzten noch einen drauf. Dort lesen wir dann nach: „Sterben müssen alle Menschen, aber sie sterben nur einmal…“
Eine weitere Verständnismöglichkeit ist, da das Verb apothanein nach hapax und in Aorist steht: “[wenn sie] einmal gestorben [sind]” (vgl. 2. oben), also “Und wie den Menschen gesetzt ist, dass wenn sie einmal gestorben sind folgt das Gericht.
Mit solchen Wortverdrehungen wollen sie dem ungeborenen Leben die Erfahrung im Erdenleben untersagen. Wie soll man bewerten, wenn ein kleines Kind, ohne Schuld stirbt? Wie soll man bewerten, wenn ein 90-Jähriger spät in seinem Lebenslauf die Göttlichkeit ablehnt und auch sein Wesen zum Unguten verändert? Wäre er doch als kleines Kind ohne Schuld verstorben?
Der Spruch Nr. 50 des Thomas-Evangeliums ist im Licht der Reinkarnation interessant. Jesus sagt: „Wenn sie euch fragen: Woher seid ihr gekommen? dann antwortet ihnen: Wir sind aus dem Licht gekommen, von dem Ort, wo das Licht aus sich selbst geworden ist. Es hat sich hingestellt und in ihrem Bild offenbart. Wenn sie euch fragen: Seid ihr es? antwortet: Wir sind seine Söhne und die Erwählten des lebendigen Vaters. Wenn sie euch fragen: Was ist das Zeichen eures Vaters, das in euch ist? Antwortet ihnen: Es ist eine Bewegung und eine Ruhe.“